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- wie in BtVS dargestellt -
- nach Auffassung der Verfasserin -
Allgemeines

Vampire sind durch das Fehlen der Zellalterung und die enorme Fähigkeit zur Selbstheilung sozusagen unsterblich. Außer sie werden durch einen hölzernen Gegenstand durchs Herz getroffen, geköpft, verbrannt, dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt oder sie verschlucken eine ausreichend große Dosis Weihwasser. Das zieht ihren Zerfall zu Staub nach sich. Dies geschieht unterschiedlich schnell, wobei gilt: die Zerfallsgeschwindigkeit (zv) ist umgekehrt proportional zur dramatischen Bedeutung (db) des Vampirs.



1 Traumata (Verletzungen durch Gewalteinwirkung von außen)

Was hier natürlich dem geneigten Beobachter sofort auffällt ist die enorme Regenerationsfähigkeit des Vampirs.
Kleine Verletzungen der Haut, Schuss- und Stichwunden (außer solchen mit hölzernen Objekten, die das Herz perforieren und somit unmittelbar zum Tode führen) verursachen dem Vampir zwar Schmerzen (Angel - Blutige Küsse), heilen aber mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Hierbei gilt: je schwerer die Verletzung, desto länger die Rekonvaleszenz.
Therapie: Generell schadet die übliche Wundversorgung (Entfernen des Fremdkörpers, Reinigung, ev. Naht und Abdeckung der Wunde) nicht (Angel - Blutige Küsse), obwohl sie wahrscheinlich nicht zwingend notwendig und ihr Nutzen noch zu beweisen ist.

Sogar Verletzungen der Wirbelsäule wie bei Spike in What's My Line, Part 2 - Das Ritual heilen mit der Zeit. In Surprise - Der Fluch der Zigeuner sieht man deutlich die Besserung. Der Vampir leidet bis zur Genesung allerdings an den bekannten Ausfallserscheinungen, die eine Verletzung des Rückenmarks mit sich bringt. Je nach Höhe der Läsion (zwischen welchen Wirbeln die Verletzung liegt) kommt es so zeitweise zur Unfähigkeit, die Beine zu bewegen, sexuell aktiv zu sein und wahrscheinlich (eine Vermutung) auch zu Miktionsstörungen. (Surprise - Der Fluch der Zigeuner bis Becoming, Part I - Wendepunkte)
Therapie: Sorgfältige Pflege und Ruhigstellen des Patienten (Rollstuhl)

Auch ein Genickbruch (Becoming, Part 2 - Spiel mit dem Feuer / Lover's Walk - Liebe und andere Schwierigkeiten) heilt durchaus im Laufe der Zeit, da ja der Vampir ohne Sauerstoff auskommt und somit die Atemlähmung keine Rolle spielt (s. a. Bd. I: Anatomie und Physiologie der Vampire).

Eine interessante Fragestellung ist sicherlich, ob abgetrennte Gliedmaßen, eine korrekte Reposition vorausgesetzt, wieder anwachsen würden. Ein solcher Fall konnte bis dato nicht beobachtet werden und der Versuch verbietet sich wohl ethisch (leider, seufz!).

Das fachgerechte Pflöcken eines Vampirs (ein hölzerner Gegenstand wird durchs Herz getrieben) führt unweigerlich zu seinem Ableben.
Therapie: In seltenen Fällen, bei denen nach dem Ableben das Skelett erhalten bleibt, kann ein Wiederbelebungsritual versucht werden. Dazu werden alle menschlichen Zeugen des tödlichen Ereignisses entblutet und das Skelett mit dem Blut benetzt. Bislang kann nur über den Versuch, nicht aber über den Erfolg eines solchen Rituals berichtet werden. (When She Was Bad - Im Banne des Bösen)



2 Infektionskrankheiten

Generell kann man wohl davon ausgehen, dass Vampire weitgehend immun gegen gewöhnliche Infektionskrankheiten sind. Jedenfalls sind keine Fälle von bakteriellen Infekten der Haut (nach Verletzungen) oder viralen Allgemeininfekten (Schnupfen) beobachtet worden.
Die krankmachenden Symptome von Viren entstehen bekanntlich dadurch, dass Viren sich in bestimmten Körperzellen vermehren und die Zellen dabei zerstören. Da Vampire über eine ausgezeichnete Zellregeneration verfügen, tut das dem Wohlbefinden des Vampirs keinen Abbruch. Wenn eine Zelle zugrundegegangen ist, ist sie sicherlich schon repariert, bevor das Virus mit der Nachbarzelle fertig ist. Allerdings haben die Viren so einen nie enden wollenden Vorrat an Zellen mit passenden Rezeptoren in der Membran. Das macht es dem Immunsystem des Vampirs sicherlich nicht einfacher das Virus dann auch zu vernichten und auszuscheiden. Manche Bakterien setzen bei ihrer Zerstörung Gifte frei, die den Körper dann schädigen. Das findet vermutlich auch im Körper des Vampirs statt. Wir können aber davon ausgehen, dass dieser Schaden auch schnellstens behoben wird.

Zwei Sonderfälle möchte ich wegen der Aktualität aber herausgreifen.

Vampire und BSE:

Da sich Vampire ausschließlich von Blut ernähren, dieses aber (auch Rinderblut) kaum Nervengewebe enthält, ist eine Gefährdung minimal - außer vielleicht durch klitzekleine Hautnerven, die beim Zubeißen abgerissen werden. Falls sich ein Vampir von Rinderblut aus dem Schlachthof ernährt, kommen auch Verunreinigungen, die bei der Schlachtung der Rinder entstehen als Infektionsquelle in Betracht.
Einen Sonderfall stellt die Möglichkeit das, dass ein Vampir einen Menschen mit Creutzfeld-Jakob oder BSE beißt und er das Pech hat, genügend Nervengewebe mit aufzunehmen. Auch hier vermute ich, dass wir uns getrost auf die Regenerationsfähigkeit des Vampirs verlassen können.

Vampire und HIV bzw. VIV:

Hier ist dies völlig anders. Gerade im Blut ist die Konzentrationen der HI-Viren besonders hoch. Verletzungen im Mundbereich stellen theoretisch ein Eintrittspforte dar. Leider ist über das Immunsystem der Vampire wenig bekannt, sodass über die Vermehrung der Viren in T-Zellen nur gemutmaßt werden kann. Im Körper des infizierten Vampirs würden wie oben geschildert, alle Zellen zugrunde gehen, in denen sich das Virus vermehrt. Sie würden sich regenerieren und dem Virus wieder neue Nahrung bieten. Folglich würde es sehr lange dauern bis das Virus aus dem Körper eliminiert ist. Das Dasein des Vampirs ist dadurch zwar sicherlich nicht bedroht aber man kann glaube ich getrost eine mögliche Übertragung bei der Bluttaufe postulieren. Außerdem ergibt sich daraus ein Risiko für alle Vampiropfer, die den Biss überleben und ich kann nur die Empfehlung aussprechen, sich nach einem Biss testen zu lassen.



3 Innere Erkrankungen

Innere Erkrankungen der Vampire sind noch Gegenstand der Forschung. Mit Erkenntnissen wird erst dann zu rechnen sein, wenn wir mehr über die verschiedenen Organsysteme der Vampire wissen. Auch müssen erst Normwerte erarbeitet werden, bevor bestimmte Parameter (z.B. Blutdruck) zur Diagnose von Erkrankungen herangezogen werden können.
Inwieweit der Abbau der Körpermasse, z. B. bei Hunger, andere nachteilige Folgen für den Vampir hat als Schwäche, bleibt im dunkeln (Becoming, Part 1 - Wendepunkte).



4 Physikalische, Chemische und Mystische Noxen

4.1 Physikalische Noxen

Bei den physikalischen Noxen ist wohl in erster Linie das direkte Sonnenlicht zu erwähnen. Kurz einwirkendes direktes Sonnenlicht verursacht dem Vampir Schmerzen (The Prom - Der Höllenhund). Bei längerer Einwirkung fängt der Vampir an der exponierten Stelle an zu brennen (Lover's Walk - Liebe und andere Schwierigkeiten). Dauert die Bestrahlung noch weiter an, geht der gesamte Vampir unter starker Rauchentwicklung in Flammen auf, um dann zu Staub zu zerfallen (Becoming, Part 1 - Wendepunkte/ City Of - Licht und Schatten). Welche Anteile (Wellenlängen) des Sonnenlichts für die Schädigung verantwortlich sind, konnte noch nicht geklärt werden. Deshalb ist auch das Wandeln im Freien tagsüber Vampiren nur bei sehr starker Bewölkung zu empfehlen (Amends - Heimsuchungen).
Überhaupt ist Feuer für Vampire tödlich (Graduation Day, Part 2 - Der Tag der Vergeltung).

4.2 Chemische Noxen

Bei den chemischen Noxen entfällt die Vergiftung durch Gas, da Vampire nicht atmen (Out of Mind, Out of Sight - Aus den Augen, aus dem Sinn). Die Folgen einer Alkoholvergiftung sind auch eher sekundärer Art (Lover's Walk - Liebe und andere Schwierigkeiten). Steroide scheinen der Gesundheit abträglich zu sein, da sie gemieden werden (Go Fish - Das Geheimnis der Fischmonster).
Medikamente, die man eigentlich, zumindest wenn sie falsch angewendet werden auch zu den chemischen Giften zählen muss, wirken wahrscheinlich ähnlich auf den Körper des Vampirs wie auf den des Menschen. Allerdings ziehen Substanzen, die für den Menschen tödlich sind, den Vampir nur kurz oder gar nicht in Mitleidenschaft (I Fall to Pieces - Die Maschen des Dr. Meltzer). Genaustens konnten wir die Wirkung des Medikaments "Doximall", einem starken Tranquilizer, beobachten. Da das Medikament aber lediglich ein Gefühl der Glückseligkeit auslöst, ist es wohl nur für Vampire gefährlich, die ihre Seele durch einen Zigeunerfluch zurückerhalten haben (Eternity - Für immer jung).

4.3 Mystische Noxen

Das Weihwasser ist mit Sicherheit die wichtigste mystische Noxe. Äußerlich am Vampir angewendet führt es zu Verfärbungen der Haut und heftigen Schmerzen, am ehesten der Wirkung einer Säure auf den menschlichen Körper vergleichbar (What's my Line, Part 2 - Das Ritual). Innerlich angewendet, zersetzt es den Körper von innen und der Vampir zerfällt zu Staub. Eine Menge von ca. 300 ml reichen für einen ausgewachsenen männlichen Vampir (Helpless - Die Reifeprüfung). Zu den mystischen Noxen zählt vermutlich auch das Kruzifix, das bei Kontakt mit der Haut des Vampirs auf diese eine äußerst schmerzhafte, einer Verbrennung der menschlichen Haut vergleichbare, Wirkung hat ().
Von den spezifischen, mystischen Giften sei vor allem eine Verbindung mit dem Namen "Killer of the Dead" (Graduation Day, Part 2 - Der Tag der Vergeltung) genannt, die bei Inokulation in den Körper eines Vampirs schnell wirkt. Die Eintrittsstelle sieht dabei schmerzhaft gerötet aus, der Vampir wird zusehends schwächer, leidet unter heftigen Schmerzen und halluziniert. Fieberähnliche Schweißausbrüche sind zu vermerken.
Therapie: Heilung verspricht einzig, das Blut einer Jägerin bis zur Neige zu trinken. Die heilende Wirkung setzt daraufhin umgehend ein.



5 Erkrankungen der Sinnesorgane

Fehlsichtigkeit ist möglich und wie beim Menschen durch das Vorschalten entsprechender Linsen zu beheben (Surprise - Der Fluch der Zigeuner).



6 Zentralnervöse Erkrankungen

Auch Störungen mentaler Art können beobachtet werden. Oft ist es jedoch so, dass ein Vampir vor seiner Verwandlung bereits psychisch erkrankt ist und diese Krankheit sich nachher fortsetzt (Helpless - Die Reifeprüfung / Lie to Me - Todessehnsucht).
Tablettenmissbrauch (freiwillig oder unfreiwillig) führt auch bei Vampiren in die Abhängigkeit (Helpless - Die Reifeprüfung).

6.1 Psychosomatische Erkrankungen

Ungeklärt wird wohl immer der Fall der Frau D. aus S. bleiben, die zunächst in den Wahnsinn getrieben wurde, danach die Verwandlung zum Vampir durchlebte und beinahe durch eine Menschenmenge in den Tod getrieben wurde. Etliche Jahre später litt sie unter Wahnvorstellungen, Schwäche und Appetitlosigkeit. Möglich, dass es sich bei diesen Symptomen um die körperliche Reaktion auf die psychischen Leiden handelt.
Behandlung: Erfolg hatte die Behandlung der Patientin, bei der ihr und ihrem Erzeuger gemeinsam in einer verlassenen Kirche eine Messerklinge durch die Hand gestoßen wurde. Inwiefern noch andere Handlungen für das Ritual notwendig waren, ließ sich nicht beobachten.



Epilog

Hoffentlich wird es in den kommenden Jahren möglich sein, diese Beobachtungen noch zu ergänzen und das vorhandene Wissen zu vervollständigen.
Ich danke allen, die durch ihre Diskussionsbeiträge zu dieser Arbeit beigetragen haben.


im Januar 2000
Überarbeitete Version März 2001
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